Was tun bei Vergiftungen
Vergiftungen kommen immer wieder vor. Speziell Kinder sind da häufigen Gefahren ausgesetzt. Kinder fassen alles an und neigen dazu, viele Dinge in den Mund zu nehmen. Das gilt für Haushaltsreiniger, Medikamenten genauso wie für giftige Pflanzen. Jährlich erleiden ca. 100.000 Kinder Vergiftungen durch Pflanzen. Pflanzen in der Wohnung sollten so platziert werden, dass Kinder dort keinen Zugang haben. Kinder essen manchmal auch die Blumenerde oder Hydrokultur. Bei der Hydrokultur besteht die Gefahr des Verschluckens. Giftige Pflanzen gehören nicht in eine Wohnung mit Kindern.
Auch bei älteren Menschen mit Demenz sollte man keine giftigen Pflanzen in der Wohnung oder in Seniorenheimen halten.
Hier zunächst einmal eine Liste mit Pflanzen, die giftig sind.
Kinder sollten mit diesen Pflanzen nicht alleine gelassen werden. Bei Spaziergängen sollten kleine Kinder über giftige Pflanzen aufgeklärt werden und nicht außer Acht gelassen werden.
Welche Pflanzen sind giftig?
Giftige Zimmerpflanzen sind unter anderem:
Azaleen, Dieffenbachia, Korallenstrauch, Weihnachtssten, Alpenveilchen, Efutute, Fensterblatt, Philodendron.
Giftige Pflanzen, die man im Garten und im Freien findet, sind unter anderem:
Eibe, Tollkirsche, Vogelbeeren, Maiglöckchen, Eisenhut, Engelstrompete, Bärenklau, Buchsbaum, Efeu, Fingerhut, Gartenbohne, Goldregen, Heckenkirsche, Herkulesstrauch, Herbstzeitlose, Kartoffelpflanzen, Kirschlorbeer, Lebensbaum, Liguster, Narzissen, Oleander, Rhododendron, Rizinus,Seidelbast, Stechapfel.
Hier nun eine Liste mit giftigen Stoffen, die im Haushalt vorkommen:
Medikamente, Desinfektionsmittel, Essigessenz, Essigsäure, Fleckenentferner WC-Reiniger, Waschpulver, Bleichmittel, Möbelpolitur, Kalklöser, Geschirrspülmittel, Backofenreiniger, Herdreiniger, Parfüm, Nagellack, Nagellackentferner, Haarfestiger, Haarentfernungsmittel, Duftöle, Alkohol, Feuerzeugbenzin, Batterien, Lampenöl, Zigaretten, Tabak, Pfeifentabak, Benzin, Farbverdünner, Motorenöl, Petroleum, Pinselreiniger, Schädlingsbekämpfungsmittel, Terpentin, Unkrautvernichtungsmittel.
Gefährliche Mittel sollten außer der Reichweite von Kindern und gefährdeten Personen untergebracht werden.
Medikamente sollten in einem abschließbaren Medikamentenschränkchen untergebracht werden.
Putzmittel und giftige Substanzen sollten niemals in Mineralwasserflaschen, Fruchtsaftflaschen oder Cola und Limonadenflaschen aufbewahrt werden.
Stehen giftige Substanzen und Putzmittel zum Gebrauch offen herum, Kinder aus dieser Umgebung fernhalten.
Bei der Arbeit mit Lösungsmitteln sollte auf eine ausreichende Lüftung geachtet werden.
Wie kann eine Vergiftung festgestellt werden?
Meist kommt es nach ca. 1-4 Stunden zu verschiedenen Symptomen wie Brennen im Mund, Schluckbeschwerden, Husten, Erbrechen, Übelkeit, Muskelzuckungen, rauschähnlicher Zustand, Schmerzen, Benommenheit, auffälliger Geruch aus dem Mund.
Liegt der Verdacht für eine Vergiftung nahe, sofort in die Klink fahren oder den Giftnotruf anrufen. In schweren Fällen kann es bei einer Vergifung zu einer zentralen Lähmung und zur Atemlähmung mit Todesfolge kommen.
Was sollte man bei einer Vergiftung tun?
Keine Milch trinken, Milch fördet unter Umständen die Giftaufnahme. Lieber Tee, Wasser oder Saft in kleinen Schlucken trinken.
Keine Getränke mit Kohlensäure trinken.
Kein Salzwasser trinken.
Nicht zum Erbrechen bringen, birgt Verletzungsgefahr. Giftige Substanzen könnten dabei die Speiseröhre und Mundschleimhäute verätzen.
Hände waschen und Mund ausspülen.
Giftige Substanzen sicherstellen, nach Möglichkeit mitnehmen zur Klinik.
Medizinische Kohle kann aufgenommene Gifte binden.
Hier Faxnummer 030/2020-6604 oder hier (www.gdv.de) kann man kostenlos eine Broschüre anfordern mit Tipps und Listen gefährlicher Pflanzen.
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